Veröffentlicht am August 11 2020
Das Vereinigte Königreich hat nun Abhilfemaßnahmen zu einem umstrittenen Problem mit seinem bei der Einwanderung eingesetzten Streaming-Tool ergriffen. Es wird verwendet, um eingegangene Anträge auf Visa und Einwanderung für das Vereinigte Königreich zu prüfen. Diese Software mit ihrem vielgerügten Algorithmus ist seit 2015 im Einsatz. Sie wurde am 7. August 2020 nach einer rechtlichen Anfechtung durch den JCWI (Joint Council for the Welfare of Immigrants) abgeschafft. Nach weit verbreiteter Kritik, dass der Algorithmus der Software grundsätzlich rassistisch sei, wurde die Angelegenheit zu einem rechtlichen Schritt eskaliert.
Das Problem mit dem Algorithmus wurde bemerkt, als er eine „rote Flagge“ für Anträge auf Visum für das Vereinigte Königreich ausgab, die von Staatsangehörigen bestimmter Länder eingereicht wurden. Die meisten dieser Länder waren Afrikaner.
Das Innenministerium hat klargestellt, dass es das Tool in seiner jetzigen Form nicht mehr nutzen wird. Außerdem hieß es, dass bei der zwischenzeitlichen Ersetzung der Software die Nationalität nicht berücksichtigt werde.
Chai Patel, JCWI-Direktor für Rechtspolitik, äußerte sich zu der Entscheidung, die Software abzuschaffen. Er sagte, dass das Innenministerium eine unabhängige Untersuchung des Windrush-Skandals durchgeführt habe. Dann stellten sie fest, dass ihnen die rassistischen Annahmen und das darauf basierende System unbekannt waren.
Er stellte fest, dass das Tool jahrzehntelange institutionelle rassistische Praktiken durchlaufen hatte. Ein Beispiel dafür ist die gezielte Durchsuchung bestimmter Nationalitäten bei Einwanderungsrazzien. Tatsächlich wurden diese rassistischen Praktiken durch die Software realisiert. Jetzt muss das Einwanderungssystem von Grund auf neu aufgebaut werden. Das Tool muss für alle Antragsteller fair sein und sollte in die Überwachung solcher Vorurteile integriert werden, die beseitigt werden müssen.
JCWI und Foxglove haben das Tool vor Gericht angefochten. Foxglove ist eine Kampagnengruppe für Technologiegerechtigkeit. Sie argumentierten, dass der Algorithmus Einwanderer anhand von drei Kanälen kategorisierte. Eine davon namens „Fast Lane“ beschleunigte den Bewerbungsprozess für Weiße, die aus Ländern kamen, die das Tool bevorzugt hatte.
Der Hauptgrund für die Verzerrung war das Tool zur Berechnung des Risikofaktors der Bewerber. Die Berechnung basierte auf der Rate der Visumsverweigerungen in ihren Heimatländern. Dies führte zu Unrecht dazu, dass würdige Bewerber ihre Chance verloren, weil ihre Bewerbungen abgelehnt wurden.
Das Streaming-Tool wurde eingestellt und eine Ersatzprüfung seiner Funktionsweise steht nun aus. Das Tool wird nun neu gestaltet, um den von ihm abgewickelten britischen Einwanderungsprozess fair zu gestalten und dabei die in den Klagen gegen das Tool angesprochenen Punkte zu berücksichtigen.
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Stichworte:
Einwanderung aus Großbritannien
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